Mit alternativen Ansätzen gegen die steigende Korrelation der Assetklassen

Von Asbjørn Trolle Hansen, Leiter des Multi Assets Teams bei Nordea Asset Management

Im vergangenen Jahr haben Anleger den „perfekten Korrelationssturm“ erlebt. Die herkömmliche Art, verschiedene Anlageklassen miteinander auszubalancieren funktioniert nur noch bedingt. Alternative Ansätze können Abhilfe schaffen.

Die Anleger haben seit der globalen Finanzkrise mehrere Perioden schwerer Marktturbulenzen erlebt – insbesondere die europäische Staatsschuldenkrise, das sog. „Taper Tantrum“ sowie die COVID-19-Pandemie.

Glücklicherweise erwiesen sich die drastischen Rückgänge jedes Mal als vorübergehend, und der Bullenmarkt von Aktien und Anleihen setzte sich fort.

Da sich seit 2009 zahlreiche Anlageklassen positiv entwickelt haben, haben die meisten Multi-Asset-Ansätze – einschließlich des traditionellen 60/40-Portfolios – die langfristigen Ziele der Kapitalrendite weitgehend erreicht. Zudem wurde aufgrund des in den 2010er Jahren weitgehend gesunden Marktumfelds die Portfoliodiversifikation – die vielleicht das Hauptmerkmal einer Multi-Asset-Lösung darstellt – nur selten auf die Probe gestellt.

Da die Märkte im letzten Jahr jedoch durch aggressive Maßnahmen der Zentralbanken zur Inflationsbekämpfung in Aufruhr gerieten, wurden die traditionellen Diversifizierungsmethoden bedauerlicherweise zunehmend als inadäquat empfunden.

In der Vergangenheit waren festverzinsliche Wertpapiere das Instrument der Wahl für Investoren, um Abwärtsentwicklungen an den Aktienmärkten abzufedern. Sie galten als relativ sicherer Hafen. Diese gingen vielen Anlegern jedoch als Alternative verloren, als sowohl Aktien als auch Anleihen im Laufe des vergangenen Jahres aggressiv und mit großer Parallelität verkauft wurden. Bis zum Jahresende hatten Anleihen das schlimmste Jahr der Geschichte erlitten, während gleichzeitig die meisten wichtigen Aktienmärkte ebenfalls tief im roten Bereich blieben.

Unserer Ansicht nach ist es der traditionellen Diversifizierung bereits seit einiger Zeit nicht gelungen, die Anleger in dem Maße zu schützen, wie sie es einst getan hat. Der „perfekte Korrelationssturm“, den wir letztes Jahr erlebt haben, war eine schmerzliche Erinnerung daran.

Die Grenzen der traditionellen Diversifizierung

Wenn die traditionelle Diversifizierung der Anlageklassen ihre Grenzen erreicht hat, können die Anleger differenzierte Ansätze zur Risikoabwägung in Betracht ziehen – beispielsweise die Möglichkeiten, die sich durch alternative Risikoprämien bieten. Wir glauben, dass Investoren aus einer Kombination sowohl von zyklischen als auch von antizyklischen Renditetreibern profitieren können. Basierend auf unserem Research ergeben sie sich aus einer breiten und diversifizierten Anzahl von ca. 30 unterschiedlichen Risikoprämien, die über verschiedene Strategietypen und Anlageklassen verteilt sind.

Als Alternative zu traditionellen Staatsanleihen haben wir beispielsweise in den letzten Jahren Bereiche wie währungsbezogene Risikoprämien genutzt. Attraktiv bewertete Währungen können angenehm defensive Eigenschaften aufweisen – das einfachste Beispiel ist der japanische Yen gegenüber dem Euro.

Während Risikoaktiva in 2023 einen kräftigen Start verzeichneten, dürften sich erhöhte Turbulenzen in absehbarer Zukunft zu einem Merkmal des Marktumfelds entwickeln, da die Notenbanken ihre Zinsen weiter erhöhen, um die Inflation abzukühlen, und der Krieg in der Ukraine weiter wütet.

Die Stabilität wird ins Rampenlicht zurückkehren

Trotz dieser Herausforderungen ist für die Investoren nicht alles nur düster. Zu Beginn des Jahres 2022 lagen die Erwartungen für Prämien im Bereich Aktienbeta bei 4,5 % und für die Duration bei 0,3 % pro Jahr. Aufgrund der Ereignisse des letzten Jahres sind diese Wert nun auf 6,3 % bzw. 1,4 % pro Jahr gestiegen.

Besonders optimistisch sind wir in Bezug auf stabile/risikoarme Aktien, die sich in Zeiten erhöhter Volatilität – sowie in Zeiten erhöhter Inflation – bewährt haben. Wie allgemein bekannt, bieten Aktien das höchste Renditepotenzial innerhalb einer Strategie mit mehreren Vermögenswerten. Gleichzeitig sind sie aber auch jene Anlageklasse, die die größte Risikoquelle darstellt. Daher ist es sinnvoll, Unternehmen zu ermitteln, die bei Aktienkurs, Gewinnen, Dividenden, EBITDA und Cashflow einen höheren Grad an Stabilität aufweisen als der breite Markt*.

Unserer Ansicht nach sind stabile, qualitativ hochwertige und attraktiv bewertete Unternehmen – die auch in der Historie widerstandsfähigere Erträge bieten – natürlich in einer viel besseren Position, um durch ein Marktumfeld zu navigieren, das von ständigen wirtschaftlichen Herausforderungen geprägt ist. Darüber hinaus suchen wir nach Unternehmen mit Preismacht, die in der Lage sind, inflationsbedingte Preissteigerungen weiterzugeben. Dies ist ein wertvolles Merkmal im aktuellen Marktumfeld. Außerdem bieten stabile/risikoarme Aktien im Vergleich zum breiten Markt weiterhin einen deutlichen Renditeaufschlag, was sie  zu einem äußerst attraktiven Baustein für Portfolios in den kommenden Monaten und Jahren macht*.

*Es kann nicht zugesichert werden, dass ein Anlageziel, angestrebte Erträge und Ergebnisse einer Anlagestruktur erreicht werden. Der Wert Ihrer Anlage kann steigen oder fallen, und es kann zu einem teilweisen oder vollständigen Wertverlust kommen.

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