Es lebe einmal mehr das Stock Picking

Nach einem euphorischen Jahresbeginn, bei dem die europäischen und amerikanischen Märkte im Januar um mehr als 6 % zulegten, zeigten die Finanzmärkte im Februar mehr Zurückhaltung, mit einem leicht positiven Unterschied für Europa: Der Stoxx 600 Index legte im Februar immer noch um +1,9 % zu, während der S&P 500 Index -2,6 % verlor.

Zwar haben sich die makroökonomischen Bedingungen verbessert, wie die Erholung des Dienstleistungssektors in den USA oder die Tatsache, dass China aus seiner sukzessiven Abschottung, die seine Wirtschaft zum Stillstand gebracht hatte, ausbricht, was der Weltwirtschaft eine große Stütze sein dürfte; Im Gegenzug ist das Gespenst der Inflation im Westen aber nicht verschwunden und unsere Zentralbanker steuern die Entwicklung der Leitzinsen mit dem Fuß auf der Bremse; die FED erhöhte ihren Leitzins um 25 Basispunkte und Frau Lagarde sagte, dass die Zinserhöhungen zur Eindämmung der Inflation fortgesetzt werden könnten.

Die Anleihenmärkte bekamen diese Straffungen zu spüren, da die 10-jährigen Zinsen in den USA im Februar wieder auf über 4% stiegen. Dennoch bleiben die Realzinsen im negativen Bereich, was auf den Willen der Finanzminister hindeutet, das richtige „Finetuning“ zu finden. Die anhaltende Inversion der Zinskurve deutet jedoch darauf hin, dass dies ein schwieriges Unterfangen ist und eine Rückkehr zur Normalität noch nicht in Sicht ist.

Hinzu kommt ein weiteres neues Problem im amerikanischen Bankensektor das auch in Europa auftreten könnte. Die Pleite der Silivon-Valey-Bank (SVB), eine Spezialbank für Private-Equity-Finanzierungen, Mitte März, beunruhigt die Marktteilnehmer dahingehend, dass dies ein Vorbote für die Probleme auch bei größeren Instituten sein könnte. Im Kern besteht das Risiko, dass Anleger niedrige verzinste Sichteinlagen von Tagesgeld und Festgeldkonten in großem « Schwarm »-Stil abziehen, um in höher verzinste Staatsanleihen zu investieren. Die Banken bekommen dann unweigerlich ein Liquiditätsproblem und müssen langlaufende Anleihen ggfs. mit Verlusten veräußern, um die « bank-run » ähnliche Nachfrage zu bedienen. Die Börsen haben auf diese Vorboten einer eventuellen neuen Finanzkrise sehr heftig reagiert.

In diesem kontrastreichen makroökonomischen Umfeld bieten uns die Aktienmärkte grundsätzlich allerdings etwas mehr Klarheit, da die Unternehmen ihre endgültigen Ergebnisse für 2022 veröffentlichten, die insgesamt ermutigend waren. So meldete der Automobilhersteller Stellantis für 2022 einen Umsatzanstieg von 18% und einen Gewinnanstieg von 26%, während die italienische Bank Unicredit ihre Einnahmen um 13% und ihren Nettogewinn um 34% steigerte.

Aus dieser Entwicklung ergibt sich für uns die Erkenntnis, dass sich bei den Anlegern der Appetit auf Aktienrisiken erst dann zeigt, wenn die Unternehmensergebnisse stimmen. Es lebe einmal mehr das Stock Picking! Die Teilfonds der Clartan Sicav legten im Februar alle zu: Clartan Valeurs stieg um 3,4 %, Clartan Ethos um 2,8 %. Abgesehen von dem immer noch angespannten geopolitischen Kontext und den aktuellen Unsicherheiten in der Bankenwelt, scheinen uns die Aussichten für die Unternehmen aus der Realwirtschaft, auf die unsere Portfolios aufgebaut sind, günstig zu sein.

Bleiben Sie mit dem neuen Podcast von Clartan Associés auf dem Laufenden: monatliche Marktanalysen, interessante Investmentthemen und vieles mehr! Den Clartan Associés Finanzpodcast finden Sie überall, wo es Podcasts gibt.

Wir nutzen Matomo Analytics, um Besuche und das Nutzerverhalten zu analysieren. Dafür verwenden wir Cookies. Lesen Sie mehr in unserer Datenschutzerklärung.